Wie denkt ihr so über die Überschrift? Ich muss sagen, dass ich mit meinen 24 Jahren mittlerweile gelernt habe, dass es diesen „richtigen Zeitpunkt“ nie geben wird. So oft dachte ich, dass ich dieses eine Kleid, welches seit Jahren in meinem Schrank hängt, irgendwann auf einer richtig tollen großen Feier anziehen werde oder dass ich das Parfüm – welches doch so teuer war – irgendwann zu einem besonderen Anlass ran machen werde. Frage: Was bitte ist ein noch besonderer Anlass, wenn nicht unser einziges – von Gott – gegebenes wunderbares Leben?
Sind wir mal ehrlich, so oft warten wir in unserem Leben auf DIESEN EINEN ZEITPUNKT. So oft sagen wir „wenn ich das erreicht habe, dann bin ich glücklich und dann wird alles einfacher“. Ich habe das selbst auch viel zu oft gedacht, bis irgendwann mein Körper dagegen gespielt hat. Ich dachte immer, ich muss jetzt durch diesen blöden Job und dieses unerträgliche Gefühl der Leere durch, denn danach wird es besser. Nein, wurde es nicht. Erst, als ich es selbst so richtig in die Hand genommen habe, wurde es allmählich besser. Versteht mich nicht falsch, nicht immer und auch nicht jeder hat sofort die Mittel (ja, auch das Geld) um einfach von jetzt auf gleich alles aufzugeben und völlig ohne Kopf das Leben zu genießen. Ein wenig Rückhalt muss natürlich sein, je nachdem welche Pläne man entwickelt. Aber ganz ehrlich? Wenn man irgendwann seine eigene Bestimmung gefunden hat (und das ist auch nicht von heute auf morgen erledigt) ergeben sich viele Dinge plötzlich von ganz allein. Wie ich auch schon bei Das Ding mit dem Selbstvertrauen geschrieben habe, gehen wir im Leben durch verschiedene Phasen. Ihr habt euch zum Beispiel nach dem Abi einen Plan gemacht und sagt, dass es dann und dann losgehen soll und plötzlich gibt es eine große Veränderung und ihr müsst umplanen. Natürlich hätte in diesem Fall (natürlich je nach Veränderung) erstmal das Abi Vorrang. Aber es gibt vieles im Leben wo wir sagen, wenn ich das und das habe, dann kann ich endlich glücklich sein und mein eigenes Ding machen. Oder wie viele so oft sagen, wenn sie in Rente sind, genießen sie ihr Leben. Wer sagt, dass ihr dann noch psychisch und physisch fit seid? Natürlich wünsche ich das hier jedem von uns, aber keiner kann die Zukunft voraussehen.
Ich war letztens auf einem kleinen Konzert. Ein Pärchen hat dort gespielt und es gab einen Song, in dem es um dieses Thema ging. Nämlich einfach loszulegen, wenn man in sich spürt, dass es der Richtige Weg ist. Wie spürt man das? Auch darauf hatte die Sängerin einen Satz, der mich so schnell nicht mehr los lässt. Sie sagte sinngemäß: „Wenn du merkst, dass du etwas richtig gut kannst, diese Idee verfolgst und mehr daraus machen willst, ist es wie ein Vulkan der in dir ausbricht! Es ist eine unglaubliche Freude und Energie, die du bekommst!“ Ich hätte es nicht besser beschreiben können. Hattet ihr schon einmal bei einer Sache die ihr gemacht habt, dieses Gefühl? 🙂 Als ich dieses Gefühl hatte konnte ich absolut nicht mehr anders, als einfach machen! Das war zum Beispiel bei meinem Fernlehrgang zur Heilpraktikerin für Psychotherapie so. Witzigerweise fällt mir gerade etwas ein, was ich auch gern mit euch teilen möchte: Ich habe mir in der Schulzeit, als ich gerade für die Abschlussprüfungen auf der Terrasse meiner Eltern in der Sonne gelernt habe gesagt, dass ich eines Tages auf dieser Terrasse in der Sonne sitzen möchte und für etwas lernen möchte, was mir wirklich Spaß macht, wo ich wirklich meine Energie reinstecken möchte. Während meines Lehrgangs habe ich dieses Ziel erreichen können :). Für einiges mag das jetzt wieder banal und unwichtig erscheinen. Aber als ich das in dem Moment realisiert habe, war die Freude einfach zu groß! Ich will damit sagen, dass ich es einfach gemacht habe und dadurch sogar ein kleines Ziel, welches ich mir Jahre vorher gesetzt habe, erreichen konnte. Trotzdem habe ich auch mit diesem Lehrgang bis nach meiner Ausbildung gewartet, da ich zuvor nicht das nötige Geld hatte um das Ganze zu finanzieren.
Mal abgesehen davon ist es sogar ziemlich nützlich, sich kleine Ziele zu setzen die einen irgendwann zum großen Ziel bringen.
Foto: @Naemi Preuß
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