Heute geht’s mal wieder tiefer in die Gedankenwelt. Am besten klären wir erstmal den Begriff: Selbstvertrauen bedeutet sich selbst zu vertrauen. Macht Sinn, oder? Klingt banal, aber es ist wirklich so. Selbstvertrauen fängt meiner Meinung nach mit dem Verlassen der Komfortzone an. Zumindest habe ich das selbst an mir so festgestellt. Wir bekommen so oft gesagt, dass wir unsere Komfortzone verlassen sollen. Mich hat das irgendwann ehrlicherweise total genervt. Das war so ein Satz, der bei mir das gleiche Gefühl ausgelöst hat, wie „Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum“… Man hört diese Sprüche an jeder Ecke und sieht sie auf jeder zweiten Tasse. Aber ganz ehrlich? Wenn man aus welchem Grund auch immer an einen Punkt in seinem Leben kommt, an dem man etwas wirklich ändern will, machen diese Sprüche irgendwie total Sinn. So ist es auch mit diesem „verlass mal deine Komfortzone“. Es stimmt tatsächlich, in der Komfortzone wächst nichts. Mir fällt es selbst immer noch wahnsinnig schwer, mir selbst zu vertrauen, ganz zu schweigen davon meine Komfortzone zu verlassen. Aber es gibt ein paar Dinge die ich euch hier mitgeben möchte die vielleicht helfen, das Ganze besser anzugehen.

Die 4 Ebenen zu persönlichem Wachstum

Ebene 1

Komfortzone: Hier fühlst du dich im Allgemeinen wohl. Du kennst alles, du weißt was passiert und musst dir relativ wenig Gedanken machen.

Ebene 2

Angstzone: Hier hast du dich bereits aus deiner Komfortzone begeben. Du stellst fest, dass du neuen Herausforderungen standhalten musst und merkst, dass du nicht alles vorhersehen kannst. Du weißt nicht, was passiert und das löst ein völlig normales, menschliches (und hilfreiches) Gefühl aus: Angst.

Ebene 3

Lernzone: Wenn du nach der Angstzone nicht zurück in die Komfortzone gefallen bist, dann: Herzlichen Glückwunsch! Denn du bist in der vorletzten, nämlich der Lernzone angekommen. Das bedeutet, dass du allmählich die Dinge machst, die dir Angst machen. Du merkst aber, dass du plötzlich neue Dinge dazulernst und da beginnt schon dein persönliches Wachstum. Was du einmal gelernt hast, vergisst du so schnell nicht wieder. Alles was du lernst, ist nie unnütz. Das sollte dir bewusst sein. Du stärkst in dieser Phase enorm dein Selbstvertrauen. Denn irgendwann kommt eine Situation, in der du dein gelerntes Wissen anwendest und du dir gezwungenermaßen selbst vertrauen musst.

Ebene 4

Entwicklungszone: Last but not least die 4. Ebene namens Entwicklungszone. Hier – wie der Name schon sagt – entwickelst du dich weiter. Du beginnst dein gelerntes anzuwenden und merkst zunehmend, wie du dich an weitere Dinge herantraust. Irgendwann werden Dinge, die du in deiner Angstzone gemacht hast zu deiner Komfortzone. Du kennst sie dann bereits und weißt, wie du durch dein gelerntes damit umgehen kannst.

Davor gibt es allerdings noch dieses Selbstbewusstsein. Sich also seiner Selbst bewusst sein. Deine Stärken, Schwächen und Fähigkeiten zu kennen. Hinzu kommt Selbstwertgefühl. Sprich, deinen eigenen Wert zu kennen. Zu guter Letzt haben wir dann noch die Selbstannahme. Das bedeutet, dass du dich mit deinen Werten, Stärken, Schwächen, Macken und Fähigkeiten annimmst. Im Beitrag Hochsensibilität schreibe ich zum Beispiel darüber, dass ich meine Hochsensibilität als Stärke ansehe. Das alles trägt irgendwann zum Selbstvertrauen bei. Denn dann kennst du dich mit all deinen Stärken und Macken und weißt, wie du sie einsetzen kannst. Dennoch kann man nicht sagen, dass du diesen ganzen Tipps der Reihe nach folgst und am Ende vor lauter Selbstvertrauen blühst. Es braucht Zeit und auch der Werdegang ist bei jedem anders.

Was mir zudem irgendwann enorm geholfen hat war der Gedanke, dass unser Leben immer in Phasen verläuft. Wir müssen uns bewusst werden, das wir aus diesem „Schubladendenken“ rauskommen müssen. Nur, weil ich ein halbes Jahr lang eine bestimmte Sache richtig gut mochte oder einen bestimmten Kleidungsstil bevorzugt habe heißt das noch lange nicht, dass das in 3 Jahren noch immer so sein muss. Bei manchen Menschen ist das vielleicht so. Dann ist das super. Die haben aber vielleicht wieder andere Bausteine in ihrem Leben. Wir werden immer wieder neue Phasen im Leben haben, auf die wir uns gesondert einstellen müssen. Beispielsweise ist dein Leben ein anderes, wenn du Kinder hast. Das ist genau so eine neue Situation, auf die man sich einstellen muss und manchmal muss man seine Komfortzone verlassen, weil es gar nicht anders geht. Wir können auch nicht unsere Probleme mit denen anderer vergleichen. Probleme können ähnlich sein, ja, aber am Ende ist jeder in seiner eigenen Phase des Lebens und für jeden hat das Leben/Gott einen eigenen Weg vorgesehen.

Selbstvertrauen bedeutet ganz einfach sich selbst auch zu kennen. Ich selbst habe es gehasst, meine Komfortzone zu verlassen. Bis ich aufgrund äußerer Begebenheiten – wie Jobwechsel – keine andere Wahl hatte. Man geht – auch wenn man es oft erst später merkt – aus jeder Situation mit neuem Wissen und gestärkt heraus. Ich spreche hier offen von meinen eigenen Versagensängsten. Die haben mich schon so oft zurückgeworfen und mich davon abgehalten aus meiner Komfortzone zu gehen. Im Beitrag Out of comfort zone erzähle ich euch, wie ich mich getraut habe etwas zu machen, wovor ich so richtig Angst hatte. Wenn wir uns allerdings mal überlegen, was wir schon alles geschafft haben, erscheinen manch neue Herausforderungen gar nicht mehr so groß. Vielleicht können wir sogar schon gelerntes von früher anwenden. Das Ding mit dem Selbstvertrauen ist echt nicht immer so einfach, aber je mehr wir uns kennenlernen, ausprobieren und Wissen aneignen, desto einfacher wird es. Manchmal muss man auch einfach mal „wegrennen“. Meine Cousine beschreibt das in ihrem Beitrag manchmal würd ich gern… auf ihrem Blog schreibmama ziemlich gut. Denn auch das ist ein Weg aus der Komfortzone. Einfach mal etwas neues machen, etwas tun, was man sonst nicht tut. Sich trauen. Sich vertrauen. Oftmals hilft so eine kleine Reise, die man allein unternimmt (auch wenn es nur – wie bei mir – in die nächstgelegene Großstadt ist) dem Selbstbewusstsein und dem Selbstvertrauen enorm. Man ist quasi mal gezwungen sich selbst zu vertrauen, dass man von A nach B kommt und was zu Essen findet 🙂 Abgesehen mal davon, tut so eine Auszeit der Seele auch enorm gut und man findet wieder mehr zu sich.

Wichtig ist, macht euch nicht verrückt! Auch Selbstvertrauen braucht so seine Zeit und ist nicht von heute auf morgen von der To-Do-Liste abgehakt. Auch ich bin noch lange nicht am Ziel – aber ist man das eigentlich jemals? Könnte wieder mal ein super Duschgedanke sein 🙂

Mein Lebensmotto lautet ja mittlerweile „Not macht erfinderisch“. Vertrau dir selbst, dass du für jedes Problem eine Lösung findest – naja, oder andersrum 🙂 Fakt ist: Einfach machen! Sonst wirst du nie erfahren, zu was du eigentlich in der Lage bist. Und ganz ehrlich, diese Freude, wenn ihr euch aus eurer Komfortzone getraut habt und ihr sogar noch etwas daraus lernen durftet, kann euch absolut keiner nehmen! Macht euch immer klar: Den anderen geht es genau so. Es ist sch*** egal, was jemand anderes über euch denkt. Wichtig ist, dass ihr in eurem Leben nicht irgendwann mal sagen müsst „hätte ich es nur mal versucht, vielleicht wäre es gut ausgegangen“. Selbst wenn etwas nicht so läuft wie ihr es euch erträumt habt, seht zuerst einmal das, was ihr daraus lernen konntet und wofür ihr das Gelernte mal anwenden könnt. Glaubt mir, da wird es immer eine Situation geben.

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