Während ich auf einem Festival – aufgrund eines Unwetters – im Auto saß, dem Regen durchaus etwas entspannendes abgewinnen konnte und noch nicht völlig übermüdet war, dachte ich, kann ich auch den nächsten Beitrag schreiben. 😉

Wenn man hier so im Auto liegt und durch das Unwetter nicht sonderlich viel machen kann außer nachzudenken, kommen einem natürlich auch die ersten Gedanken in den Sinn, vor allem, wenn ich die letzten 2 Tage hier auf dem Festival durchdenke: viele Menschen, viel Hitze, laute Musik. Alles Dinge, denen ich eigentlich nicht sonderlich viel abgewinnen kann. Dennoch bin ich hier. Warum? Naja zum einen, weil mein Mann hier mit hilft und ich dadurch Zeit mit ihm verbringen kann, zum anderen eben doch wegen der Menschen und der Musik (jap… genau, die Hitze darf gern wegfallen). Das Festival ist eines, welches nicht in der größten Stadt stattfindet, im Gegenteil. Wir sind hier in einem kleinen Örtchen, was vielen erstmal gar nix sagt.

Wie gehe ich jetzt aber mit diesen Menschenmassen und lauter Musik als introvertierte, hochsensible Person um?

Keine Ahnung Leute… Ich hab kein Patentrezept. Ich habe gelernt, auf meinen Körper und seine Signale zu hören. Wenn es mir zu viel wird, verabschiede ich mich in Richtung Auto. Bleibe dort so lange ich es brauche und bin dann wieder voll dabei. Wer findet das komisch? Wer findet das schlimm? KEINER. Es interessiert doch keinen Menschen hier, wann ihr zum Auto oder Zelt geht um euch auszuruhen. Die einzigen seid ihr sowieso nicht. Das seid ihr nie. Egal bei was.

Angst und Panik. Kennt ihr? Ja, ich auch. Die Angst, auf engem Raum mit vielen Menschen, dazu noch die Wärme und bestenfalls noch laute Musik. Too much für mich. Bin ich auch nicht allein damit. Es gibt viele, die in solchen Momenten andere Menschen brauchen, sich an ihnen festhalten oder einfach kurz in den Arm genommen werden wollen. Das ist völlig ok. Ich hingegen brauche in solchen Momenten niemand anderen außer meinen Mann und Gott im Gebet. Ich brauche immer eine ganze Weile, bis ich mich Menschen anvertrauen kann. Und in solchen Momenten darf im Prinzip nur mein Mann bei mir sein. 2 Dinge, die mir eben Kraft, Energie und Halt geben. Wenn mein Mann gerade nicht in greifbarer Nähe ist (und meist muss es in Angstsituationen auch mal schnell gehen) gibt es jemanden, an den ich mich halten kann. Gott. Punkt. Auf diesem Festival geht es viel um Gott. Viel Gebet, viel Worship. Das ist Kraft, die man manchmal einfach braucht. Und eben Menschen, die diesen Glauben haben. Die dich verstehen. Wie geht ihr mit Angstsituationen um? Was hilft euch?

Kleine Meilensteine

Kleine Meilensteine sollte man ja feiern wie die großen. Dachte ich mir zumindest gerade. Vor allem aber, wenn man aus seiner Komfortzone kommt. Auf dem Festival hatte ich wieder so einen kleinen aus-der-Komfortzone-kommen-Moment. Ich habe das erste Mal in meinem Leben für eine andere Person gebetet. Finde da mal die richtigen Worte… Aber irgendwie ging es. Und ich habe bis jetzt keine Ahnung, ob es der Person wirklich was gebracht hat, aber ich konnte auf jeden Fall etwas lernen.

Fortsetzung folgt…

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