Wie ihr wisst, beschäftige ich mich auf diesem Blog auch mit dem Glaube. Wer meinen Beitrag Faith in only Jesus gelesen hat weiß, dass ich nicht im Glauben an Jesus Christus aufgewachsen bin, sondern das Ganze ein etwas längerfristiger Weg war. Heute soll es mal um ein Thema gehen, was mir immer zu Ohren kommt und was mich nicht unbedingt aufregt, aber doch zum Nachdenken anregt.

Vielleicht hat es der ein oder andere von euch auch schon gehört: „Suche dir als Christ jemanden als Partner, der ebenfalls an Jesus glaubt und Gott an erste Stelle setzt. Sonst kann eine Beziehung nicht funktionieren.“ Was sind eure Gedanken zu diesen Worten? Ich möchte hier niemanden verurteilen, das sei zu erst einmal gesagt. ABER ich habe den anderen Weg kennengelernt und möchte euch hier davon erzählen. Leider muss ich hier vermutlich etwas weiter ausholen, aber ich verspreche euch, ich komme irgendwann zum Punkt: Ich war auf einer evangelischen Oberschule (das hatte damals nichts mit dem Glauben zu tun, sondern einfach weil mir mit 10 Jahren diese Schule nunmal am ehesten gefallen hat und die Busanbindung gepasst hat :D). Dort war ich mit meinem zukünftigen Mann (hätte damals auch keiner gedacht ;)) in einer Klasse. Wir sind in der 9. Klasse (American-High-School-Movie-Like) auf Klassenfahrt zusammen gekommen und seitdem auch nicht wieder voneinander losgekommen (Gott sei Dank :)). Mein Mann ist christlich aufgewachsen. Natürlich war einer der ersten Gedanken von Familie, Freunden und auch von mir selbst, ob man mich jetzt irgendwie in den Glauben „drängen“ will. Wird jetzt jeden Abend gebetet? Wird man mir ständig von Gott erzählen? Vielleicht kennt ihr das ja, wenn einem jemand ständig sagt, dass man unbedingt vegan leben sollte, weil es das einzig Richtige auf der Welt ist, verspürt man gern mal den Gedanke von „Jetzt werd ich erst recht nicht vegan, weil du der Meinung bist, dass das der einzig richtige Weg ist!“ (nein, ich verurteile hier niemanden, der vegan oder sonst irgendwie lebt, es ist nur ein Beispiel). So war auch mein Gedanke beim Thema Glaube. Je mehr Freunde, die christlich waren, versucht haben mir von „Gott und der Welt“ zu erzählen, desto stärker wurde meine innere „Kampfhaltung“ von „Es gibt auch andere Wege im Leben!“.

Weshalb bin ich jetzt doch da gelandet, wo ich gelandet bin? Sag ich euch. Mein Mann hat nie versucht, mir den Glauben „aufzudrängen“. Ich habe aber auch nie versucht ihm den Glauben auszureden. Der Punkt ist, ich habe mich selbst von mir heraus in einer Situation, in der ich nicht mehr weiter wusste, an Gott gewandt und ihn kennengelernt. Ab dem Punkt, an dem ich auch beschlossen habe, mich taufen zu lassen, bekam ich lediglich Unterstützung von meinem Mann, von Freunden usw. Ich weiß dass es heißt, man solle das Evangelium in die Welt bringen und von Jesus erzählen. I got it. Aber ich möchte einfach mal sagen, wie es mir in solchen Momenten ging, als es immer hieß „Nur das ist der einzige Weg“…

Man kann niemanden zu irgendetwas zwingen. Man kann aber für diesen Menschen beten. Ein bisschen passende Persönlichkeit jener Person spielt dabei auch eine Rolle (sollte man nicht vergessen, dass ja doch jeder von uns unterschiedlich ist und durchaus unterschiedliche Ansichten hat). Das ist auch der Punkt, an dem wir zum eigentlichen Thema kommen. Denn das ist für mich dieser Perspektivwechsel. Wir waren eine stark gläubige Person und eine nichtgläubige Person und statt das es uns auseinander gebracht hat, weil einer ja hätte vom Glauben abkommen können, hat es uns zusammen näher zu Gott gebracht indem wir ihn in jeder Lage an erster Stelle haben.

Mich würde jetzt echt wahnsinnig interessieren, wie ihr zu diesem Thema in Beziehungen steht. Schreibt es gern mal unten in die Kommentare.

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